Experten warnen vor "gefräßig machenden Zusatzstoffen"
Tirol (eh) - Diätologin und Diabetesberaterin Isolde Krapf weiß, dass Zusatzstoffe in unserer Nahrung hormonähnliche Wirkungen auf den Körper haben können. Vermutet werden diese Stoffe in Glutamat, Aromen und Plastik (Bisphenol A, BPA). Zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs werden aus Kunststoffen hergestellt, die BPA enthalten. Bisphenol findet man in Getränkeflaschen, Meeresfischen, Konservendosen, Wasserkochern und vielem mehr. (Berichte zu Weichmachern/Plastik auch auf www.rofankurier.at) Der Verbraucher konsumiert es beinahe täglich. Es beeinträchtigt den Fettstoffwechsel und bringt das Appetit-Steuerungszentrum durcheinander. Isolde Krapf stellt fest: "Es kommt nicht von ungefähr, dass die Zahl der übergewichtigen Menschen zugenommen hat. Bewegungsmangel und falsche Ernährung sind nicht alleine schuld."
Glücksgefühl und "Gefräßig-Macher"
Zucker verursacht ein Glücksgefühl. Zuviel Zucker untergräbt den Appetit auf gesunde Nahrungsmittel. In einem halben Liter Fruchtmolkegetränk befinden sich zum Beispiel an die 16 Würfelzucker, die ein Verbraucher zwischendurch zu sich nimmt. Immer mehr Lebensmitteln werden künstliche Vitamine zugesetzt. Energy-Drinks und Shakes werden als Wundermittel angepriesen. Eine Kombination davon kann zu einer Überdosierung von Vitaminen führen. Fertigprodukte sind mit Glutamat und Geschmacksverstärkern gewürzt, die in Folge das Sättigungsgefühl durcheinander bringen. Bücher wie "Der Gefräßig-Macher…" von Michael Hermanussen und Ulrike Gonder zeigen das Problem auf.
Überdosis ist schnell erreicht!
Die Bevölkerung befindet sich immer mehr im Stress. Viele ernähren sich ungesund und greifen auf Nahrungs-Ergänzungsmittel zurück. Sabine Huys, Dipl. Ernährungsberaterin und Pharmareferentin, berät Profisportler in Ernährungs-Fragen. Huys ist davon überzeugt, dass wir Nahrungsergänzungen nicht brauchen. Ihrer Meinung nach nehmen wir durch eine ausgewogene Ernährung genügend Vitamine auf. Eine solche Ernährungsweise beinhaltet Obst, Gemüse, Kohlehydrate, Fisch, Fleisch und Milchprodukte. Hin und wieder darf es auch Schokolade sein.
Gesundes Essen und die Psyche
Die Psyche spielt eine ganz große Rolle in unserem Ernährungsverhalten. Frau Krapf untermauert diese These, wenn sie meint: "Mit dem Essen wollen wir uns belohnen und Glücksgefühle auslösen. Dadurch überdecken wir unsere Probleme anstatt sie zu beheben." Sabine Huys meint, dass regionale und biologische Produkte keineswegs teurer sind. Der Körper verlangt nach weniger, da er durch eine ausgewogene Ernährung alles hat, was er braucht. Der Verbraucher sollte Lebensmittel konsumieren, die so gelagert werden, wie sie es im eigentlichen Sinn sollten.
"Leben ohne Plastik" - geht das überhaupt?
Ist ein Leben ohne Plastik überhaupt möglich? Die Antwort lautet: „Nein, aber...“ Mit ein wenig Aufwand lässt sich gerade im Lebensmittel-Bereich Plastik weitgehend aus dem eigenen Umfeld entfernen.
INTERNATIONAL (cm/rr) 700 internationale Studien warnen vor den Gefahren von Plastik. Abrieb, natürliche Alterung oder Ausgasung: Permanent lösen sich teils bedenkliche Stoffe und Chemikalien aus dem Plastik.
Vor allem die Weichmacher, die dabei frei werden, sind laut Wissenschaft dafür verantwortlich, dass Menschen unfruchtbar werden, die Spermien-Produktion beim Mann sinkt oder Eizellen von Frauen verändert werden. Stoffe wie Bisphenol A oder Phtalate führen laut Forschern dazu, dass Männer Brüste bekommen und verweiblichen und Frauen dick werden. Krebs- und Diabetes-Fälle sollen zunehmen.
Was ist mit Recycling?
Wenn Plastik recycelt wird, werden daraus zum Beispiel Abfluss-Rohre, weil man ja nicht genau weiß, aus welchen (vielleicht gefährlichen) Chemikalien die verschiedenen Grund-Produkte bestanden haben.
Der Haken daran: Aus den Plastik-Abflussrohren werden diese Stoffe dann über Jahre oder Jahrzehnte langsam in das Abwasser ausgeschwemmt. In Kläranlagen können sie nicht herausgefiltert werden. Sie gelangen in den Öko-Kreislauf.
Kein Leben ohne Plastik
Wer im Supermarkt steht und Plastik aus dem Lebensmittel-Bereich verbannen will, fühlt sich verloren: Wo soll man anfangen? „Leben ohne Plastik“ geht nicht. Aber: Man kann es zumindest weitgehend entfernen.
Plastik raus aus der Küche!
Wenn man hunderten Studien glauben darf, sollte Plastik vor allem im Lebensmittelbereich schleunigst aus unserem Leben verschwinden. Schöpf-Kellen, Kochlöffel, Salat-Gabeln, Strohhalme, Teller, Besteck, Vorrats-Dosen, Saftpressen, Obst-, Müsli- und Rührschüsseln und sogar der Innen-Belag von Pfannen... Das alles und mehr gibt es heute aus Plastik. Mit etwa zwei Stunden Aufwand kann man all diese Produkte problemlos in der näheren Umgebung gegen Edelstahl-, Holz- oder Glasprodukte austauschen!
Leben ohne Plastik: Das wäre zwar theoretisch möglich, in der Praxis aber kaum zu schaffen. Mit ein wenig Hirnschmalz und einigen EUROs kann man Plastik aber in einigen wichtigen Bereichen des Lebens anständig zurückschrauben. Umdenken ist erforderlich. Und der Wille, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Weitere Infos auch wieder im nächsten ROFAN-KURIER.
Vorher: Plastik-Produkte in der Küche
Nachher: Produkte aus Holz, Edelstahl und Glas. Die Strohhalme sind aus Stärke!
Plastik hat im Bereich von Kinder-Nahrung eigentlich nichts verloren. Löffel gibt's aus Stahl, Trinkflaschen aus Glas, Sauger und Schnuller aus Natur-Kautschuk, Schüsseln aus Keramik. Strohhalme aus Mais-Stärke gibt's im Internet unter: www.bioeinwegartikel.de
So wird man Plastik im Lebensmittelbereich los: Getränke aus Glas-Flaschen oder Alu-Dosen, Joghurt aus dem Glas. Auch Schokolade, Ketchup, Tomaten-Sauce, Nudeln, Reis, Butter, Brot, Käse oder Eier findet man problemlos auch ohne Plastik-Verpackung!